Die Herzdiagnostik ist eine komplexe Aufgabe, die eine umfassende Untersuchung erfordert. In den vergangenen Jahren hat sich gezeigt, dass künstliche Intelligenz bei der Erkennung von kardiologischen Veränderungen besonders hilfreich sein kann. Mit innovativen Telemonitoringtechnologien wie telecor können wir eine engmaschige Betreuung von Herzinsuffizienz-Patient*innen schon heute gewährleisten.
Künstliche Intelligenz (KI) ist aktuell in aller Munde – auch im Gesundheitswesen gewinnt die KI zunehmend an Bedeutung. Seien es 3D-Avatare in der Telemedizin, clinical decision support oder Pflege-Roboter, KI entwickelt sich rasant. Doch wie können automatisierte Prozesse den Versorgungsalltag in der Kardiologie bereichern? Schon heute ist vieles möglich, zum Beispiel können EKG-Daten automatisiert ausgewertet werden und somit Kardiolog*innen bei der Entscheidung für die weitere Behandlung unterstützen. Zwei hessische Hochschulen zeigen, was die KI in der Kardiologie zukünftig noch kann.
Was leistet KI in der Herzdiagnostik?
Im Projekt RisKA – Risikostratifzierung in der Kardiologie mittels KI entwickeln zwei hessische Hochschulen neue auf KI basierende Methoden für die Herzdiagnostik. Hier werden Algorithmen der künstlichen Intelligenz für die Analyse von EKG-Signalen eingesetzt. Mithilfe künstlicher Intelligenz kann die Analyse sowohl automatisiert als auch präzisiert werden. Diese Technologie macht es möglich, Patient*innen zu jeder Zeit zu überwachen.
Das Projekt RisKa zielt darauf ab, ein klinisches System zur Entscheidungsunterstützung zu entwickeln, das mittels KI automatisch Muster in EKG-Aufzeichnungen präzise erkennen und die gewonnenen Informationen den Nutzer*innen zur Verfügung stellen kann. Dadurch entsteht in kürzester Zeit ein transparenter Bericht, auf dessen Grundlage Ärzt*innen eine endgültige Diagnose stellen können. Dazu kann das neue System auch komplexe Muster erkennen, beispielsweise bei einer Vernarbung im Herzmuskel. Insgesamt kann KI dazu beitragen, die Genauigkeit und Geschwindigkeit der Herzdiagnostik und damit die Behandlung von Herzpatient*innen zu verbessern.
Was heutiges Telemonitoring und KI gemeinsam haben
Schon heute ist mittels Telemonitoring eine engmaschige und automatisierte Betreuung von Herzpatient*innen möglich. Mit telecor haben wir ein Programm für Herzinsuffizienz-Patient*innen entwickelt, welches mittels Algorithmus bereits 80 Prozent der Vitaldaten automatisch ausgewertet. Ist eine Auswertung auffällig, entscheiden unsere Expert*innen im Telemedizin-Zentrum auf Grundlage weiterer Vitaldaten und Informationen zu den Patient*innen, ob die Kardiologin oder der Kardiologe kontaktiert werden muss – eine enorme Entlastung für Ärzt*innen.
Zukunft der Kardiologie
Für die Zukunft der Telemedizin schreiben wir uns auf die Fahne: Offenheit für Innovation und Nähe zum Menschen. Wir legen Wert darauf, Patient*innen immer individuell und ganzheitlich zu betreuen. Dafür bleibt menschliches Know-how auch in Zeiten der künstlichen Intelligenz unerlässlich. Gleichzeitig bleiben wir offen für Innovationen, welche die Versorgung weiter verbessern. So arbeiten unsere internationalen Kolleg*innen von SHL Telemedicine in einem großen Projekt schon heute daran, mit KI die EKG-Auswertungen noch besser zu machen. Mit Innovationen die Zukunft der Kardiologie verbessern – das ist unser Ziel.
Grafik: iStock.com/metamorworks
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